Gran Torino

Gran Torino„, unter der Regie von Clint Eastwood, erzählt die Geschichte von Walt Kowalski, einem Koreakriegsveteranen und ehemaligen Ford-Mitarbeiter. Seine Tage verbringt er in Detroit, wo der Zerfall der Autoindustrie und die Veränderungen in seiner Nachbarschaft ihm schwer zu schaffen machen. Sein Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als er versucht, den Diebstahl seines wertvollen 1972er Ford Gran Torino zu verhindern. Dieses Ereignis führt zu einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen ihm und seinem jungen Hmong-Nachbarn, Thao.

Gran Torino [dt./OV]
Dauer: 116 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Clint Eastwood
Produzenten: Robert Lorenz, Bill Gerber, Clint Eastwood
Hauptdarsteller: Clint Eastwood, Bee Vang, Ahney Her
Nebendarsteller: Doua Moua, Sonny Vue, Elvis Thao
Studio: WARNER BROS.
Sprachen: Deutsch, English

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Die Entwicklung dieser Freundschaft wird zum Kern der Handlung, die von Vorurteilen, Vergebung und persönlichem Wachstum handelt. Als Walt beginnt, Thao und dessen Familie näher kennenzulernen, stellt er fest, dass seine lange gehegten Überzeugungen auf den Prüfstand kommen. Trotz seiner rassistischen Tendenzen öffnet sich Walt nach und nach für die Menschen, die er einst verachtet hat.

Besetzung, Regie und Drehorte

Clint Eastwood führte bei „Gran Torino“ nicht nur Regie, sondern spielte auch die Hauptrolle des Walt Kowalski. Das Drehbuch verfassten Nick Schenk und Dave Johannson, wobei Eastwood gemeinsam mit Bill Gerber und Robert Lorenz auch die Produktion übernahm. Für die musikalische Untermalung waren Kyle Eastwood, Michael Stevens und Jamie Cullum verantwortlich. Die Kameraführung lag in den Händen von Tom Stern, während Joel Cox und Gary D. Roach den Schnitt leiteten. Neben Eastwood traten Bee Vang als Thao Vang Lor, Ahney Her als Sue Lor und weitere Darsteller wie Christopher Carley und John Carroll Lynch in bedeutenden Rollen auf.

Der Film, ein Drama aus dem Jahr 2008, erzählt eine Geschichte von Rassismus, Vergebung und Wandel. Gedreht wurde in Detroit und Michigan, wobei „Gran Torino“ an den Kinokassen weltweit über 269 Millionen US-Dollar einspielte und sich als Clint Eastwoods bisher größter kommerzieller Erfolg etablierte. In Deutschland lockte der Film über 680.000 Besucher in die Kinos. Die Länge beträgt 116 Minuten, und die Altersfreigabe ist FSK 12. Dies unterstreicht die breite Zugänglichkeit des Films.

„Gran Torino“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den César für den besten ausländischen Film und den David di Donatello für den besten ausländischen Film. Zudem wurde Eastwood für seine Rolle und Regiearbeit vielfach geehrt. Der Film wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet und erlangte bei Online-Filmportalen hohe Bewertungen. Seit 2019 ist „Gran Torino“ sogar Teil des Englisch-Abiturs in Baden-Württemberg und Niedersachsen.

Handlung & Inhalt vom Film „Gran Torino“

Nach der Beerdigung seiner Frau fühlt sich der verbitterte Koreakriegsveteran Walt Kowalski, einst Mitarbeiter bei Ford, von der Welt um ihn herum entfremdet. Er lebt in Detroit, wo der Niedergang der Autoindustrie deutliche Spuren hinterlassen hat. Walt, dessen Weltbild von rassistischen Vorurteilen geprägt ist, sieht sich mit Veränderungen konfrontiert. Seine Nachbarn, darunter viele Hmong-Einwanderer, und sogar sein eigener Sohn, der einen Toyota fährt, widerspiechen seinen „amerikanischen Idealen“. Walts Verhältnis zu seiner Familie ist zerrüttet, nicht zuletzt wegen ihrer offensichtlichen Gier nach seinem Erbe.

Eines Nachts versucht der junge Hmong Thao, als Teil eines Initiationsritus einer Gang, Walts 1972er Ford Gran Torino zu stehlen. Walt vereitelt den Diebstahl und verteidigt Thao später mit einer Waffe gegen die Gang. Diese Aktion macht ihn wider Willen zum Helden des Viertels. Trotz der Dankesgesten seiner Nachbarn, die ihm Essen und Blumen bringen, zeigt sich Walt zunächst abweisend und entsorgt die Geschenke im Müll. Er kann die freundlichen Gesten nicht akzeptieren und bleibt in seinem Groll verhaftet.

Fremdheit und Freundschaft

Als Thaos Schwester Sue von afroamerikanischen Jugendlichen bedroht wird, schreitet Walt ein und rettet sie. Sue dankt ihm, indem sie ihn zu einer Familienfeier einlädt. Trotz seiner anfänglichen Abneigung, findet sich Walt bald inmitten der Hmong-Gemeinschaft wieder, was einen Wendepunkt markiert. Seine Teilnahme an der Feier ist ein erster Schritt hin zu einem tieferen Verständnis und Respekt für die Menschen, die er einst verachtete. Diese neue Erfahrung öffnet Walt langsam die Augen für die Gemeinschaft um ihn herum.

Walt entdeckt, dass er schwer krank ist, kann sich aber niemandem anvertrauen. In dieser Zeit baut er eine Beziehung zu Thao und dessen Familie auf, die von gegenseitigem Respekt und Verständnis geprägt ist. Als Wiedergutmachung für den Diebstahlversuch arbeitet Thao für Walt und repariert Schäden in der Nachbarschaft. Walt wird zum Mentor für Thao, unterstützt ihn bei der Jobsuche und schenkt ihm Werkzeug. Ihre wachsende Freundschaft zeigt, dass Vorurteile überwunden werden können.

Die Situation eskaliert, als Thao von der Gang angegriffen wird. Walt beschließt, einzugreifen, um Thao und seine Familie zu schützen. Er inszeniert einen letzten Akt der Selbstjustiz, der mit seinem Tod endet, aber zur Verhaftung der Gang führt. Walt hinterlässt sein Haus der Kirche und den Gran Torino Thao, mit der Auflage, das Auto nicht zu verändern. Seine Familie erhält nichts. Walts Opfer symbolisiert seinen abschließenden Bruch mit Vergangenheit und Vorurteilen und hinterlässt ein Vermächtnis des Respekts und der Hoffnung.

Fazit & Kritiken zum Film „Gran Torino“

In „Gran Torino“ präsentiert Clint Eastwood sich in einer Doppelrolle als Regisseur und Hauptdarsteller und schließt damit scheinbar das Kapitel seiner schauspielerischen Laufbahn. Die Figur des Walt Kowalski, ein von rassistischen Vorurteilen geprägter Koreakriegsveteran, zeichnet Eastwood mit einer Tiefe, die in ihrer Ambivalenz sowohl an Dirty Harry erinnert als auch eigene Wege geht. Das Drehbuch, eine Mischung aus klarer Direktheit und Einfachheit, erweist sich als ideale Grundlage für Eastwoods geradlinige Regie, die wichtige Themen wie Individualität und Gewalt in der amerikanischen Gesellschaft beleuchtet.

Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von Walts Frau. Seine rassistischen Tendenzen werden auf die Probe gestellt, als er unfreiwillig zum Mentor des jungen Thao wird, dessen Versuch, Walts Ford Gran Torino zu stehlen, eine unerwartete Freundschaft einleitet. Eastwoods Darstellung fängt gekonnt die Entwicklung Walts von einem verbitterten Alten zu einer Figur mit wachsendem sozialen Bewusstsein ein. Durch diese Dynamik wird der Film zu einer ergreifenden Studie über Vergebung, Transformation und die Suche nach Zugehörigkeit in einer sich wandelnden Welt.

Eastwood nutzt in „Gran Torino“ humorvolle, aber auch scharfe Dialoge, um die tief verwurzelten Vorurteile seiner Figur herauszuarbeiten, ohne dabei die menschliche Komplexität zu vernachlässigen. Diese sorgfältig ausbalancierte Charakterzeichnung zeigt sich besonders in der Interaktion mit den asiatischen Nachbarn, die von anfänglicher Ablehnung zu echter Zuneigung führt. Der Film schlägt damit eine Brücke zwischen Generationen und Kulturen und bietet eine Reflexion über die Bedeutung von Gemeinschaft und die Möglichkeit persönlichen Wachstums. „Gran Torino“ erweist sich somit als vielschichtige Erzählung, die überzeugend von Verlust, Erlösung und der Fähigkeit zur Veränderung berichtet.

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